Schleching
Kelten, Römer und Ritter unterwegs auf den Saumpfaden entlang der Ache
Die Geschichte Schlechings lässt sich bis in die prähistorische Zeit zurückverfolgen – zurück bis in die Zeit der Illyrer und Kelten um 1000 – 800 v. Chr. In der Römerzeit waren die Saumwege auf den Höhen beiderseits der Ache wichtige Übergänge von Süden nach Norden zur römischen Siedlung Bedaium, dem heutigen Seebruck am Chiemsee. Sie verliefen im Osten über den Streichen bzw. dem wieder begehbar gemachten „Samerweg“ und im Westen über den heutigen „Schmugglerweg“.
Im Mittelalter transportierten die Schlechinger „Samer“ über diese beiden Saumwege zu Fuß oder mit ihren Pferden allerlei Güter, wie Wein und Salz. Ein Saum war die maximale Last eines Pferdes. Diese historischen Wurzeln werden durch eine Gruppe von als Samer verkleideten Dorfbewohnern bis heute bei besonderen Festen und Märkten immer wieder erlebbar gemacht.
Die geschlossene Besiedelung des Schlechinger Raumes erfolgte im 8./9. Jahrhundert, als die Franken gegen Osten zogen und die Bajuwaren – zuletzt von Herzog Tassilo III. regiert – unter ihre Herrschaft brachten. Anhaltspunkte dafür liefern uns die fränkischen Kirchenpatrozinien St. Remigius in Schleching und St. Martin in Unterwössen sowie der ursprüngliche Name des echten „ing-Ortes“ Schleching: Slehingin. Demnach war Schleching die Siedlung der Leute des „Sleho“.