Seine Ideen, seine Erfahrungen und sein Rat werden fehlen – Nachruf für Martin Sabold

Schleching – Martin Sabold war ein Mitglied der Gemeinde Schleching, der im Ort viele Spuren hinterlassen hat. Er hat den Ort mitgeprägt, die Liste seiner Ehrungen und Ehrenämter ist lang. Am 18. Dezember ist er im Alter von 85 Jahren gestorben.

Geboren wurde er 1957 in Mühldorf am Inn, ist dort zur Schule gegangen, war aktiv im Trachtenverein und dabei gab es eine Verbindung von seinem Onkel zum Trachtenverein in Schleching. Der Onkel hörte, dass ein Knecht dort gesucht wurde und so kam Martin Sabold 1957 zum hiesigen Weberbauern. Als begeisterter Trachtler trat er auch in Schleching dem Verein bei. Das war sein Glück, denn dort lernte er das Trachtendirndl Anni Voidl kennen und lieben. Geheiratet wurde 1961. Aus der Ehe ging Sohn Sepp hervor, inzwischen zwei Enkel und ein Urenkel.
Nach seiner Arbeit beim Weberbauern arbeitete Martin Sabold über 35 Jahre als Lagerist in der Zimmerei Vinzenz Bachmann in Mettenham.
Zu seinem 80. Geburtstag wurde er gefragt, was ihm das Wichtigste im Leben ist, worauf er antwortete „meine Frau, meine Familie, die Musik und das Berggehen“.
Musikalisch war Martin Sabold immer eine wichtige Säule im Ort. Er war einer der „Schlechinger Alphornbläser“ der ersten Stunde (1968), Gründungsmitglied des „Musikvereins Schleching“ (1990) und war einer der „Schlechinger Sänger“. Er spielte 30 Jahre Theater und führte auch Regie. Mit Hans Hächer gehörte er zu den Gründern der „Samer Kraxenträger“. Stolz war auf seine über 50jährige aktive Bergwacht-Bereitschaft, für die ihm der damalige Innenminister Günther Beckstein eine Medaille für besondere Verdienste verlieh (2013). Preise und Medaillen hat er in seinem Leben eine ganze Menge bekommen, wie zum Beispiel die Bürgermedaille von Schleching (2014), verliehen vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, einen Kulturpreis für die Alphornbläser und Ehrenmitglied war er im Trachtenverein und im Musikverein. Auch für die Kirche war er ehrenamtlich tätig, 30 Jahre in der Kirchenverwaltung und 16 Jahre im Pfarrgemeinderat.
Dass es in Schleching einen Maibaum gibt, ist sicher auch Martin Sabold zu verdanken. Er hatte es organisiert mit dem damaligen Bürgermeister Leo Bachmann und er hat auch die schönen Figuren am Maibaum geschnitzt.
Auch die Schlechinger Dorferneuerung wurde von Martin Sabold maßgeblich begleitet. Er hat sich ehrenamtlich engagiert und unter seiner Federführung und Verantwortung wurde organisiert, überwacht und ausgeführt. Er war bei den Vermessungen und Grundstückszusammenlegungen dabei und hat den großen Umbau des heutigen Bürgerhauses maßgeblich beeinflusst sowie den Bau der Wirtschaftswege in die richtigen Bahnen gelenkt.
Bei einem Spaziergang durch Schleching sind viele geschnitzte Objekte von Martin Sabold zu finden, stets hatte er neue Ideen, die er auch meist selbst in die Tat umsetzte. Eines seiner letzten Projekte war die Erneuerung des 70 Jahre alten Wetterkreuzes am Ortseingang von Ettenhausen. Aber Martin Sabold war viel zu bescheiden, alles aufzuzählen. Er antwortete dazu immer „habs gern getan und bin allwei interessiert, was in der Gemeinde bewegt werd“.
In den Köpfen und Herzen der Schlechinger wird er in guter Erinnerung bleiben und sein Rat und seine Erfahrungen werden fehlen. wun
Foto Uwe Wunderlich Archiv
Martin Sabold bei seinem 80. Geburtstag