Neues aus dem Bergsteigerdorf Schleching

Schleching – Zur Arbeitsgruppensitzung „Bergsteigerdorf“ begrüßte Bürgermeister Josef Loferer die Mitglieder und die anwesenden interessierten Bürger.
Stephanie Hennes –Projektleiterin ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung)-
Begann mit einem Rückblick der Aktivitäten im letzten Jahr.
Dazu gehörte ein Thema, das die Arbeitsgruppe schon von Anfang an begleitet, die Schaffung einer Ringbuslinie. Diese sollte zum Beispiel die Möglichkeit bieten, vom Bergsteigerdorf Schleching zum Bergsteigerdorf Sachrang über das Geigelsteingebiet zu wandern und von dort mit dem Bus zurück nach Schleching zu fahren. Der Bürgermeister berichtete über intensive Gespräche, Aktivitäten und einer Machbarkeitsstudie, die im Wirtschaftsministerium an der Tatsache gescheitert ist, dass für den ÖPNV nicht die Gemeinden sondern der Landkreis zuständig ist. Ein weiteres Problem sei, dass das Vorhaben grenzüberschreitend ist. Aber auch hier laufen Gespräche mit der Österreichischen Seite, berichtete der Bürgermeister. Sein Eindruck war, dass nun Bewegung in das Thema kommt.
Thema „Wege, Steige, Bänke“
Gemeinderatsmitglied Michael Scheck berichtete über die Beseitigung der großen Schäden beim Thema „Wege, Steige, Bänke“. Nach den immensen Winterschäden im letzten Januar/Februar hatte der Bauhof bei der Beseitigung viel zu tun. Firmen, die beauftragt werden sollten, standen wegen Arbeitsüberlastung nicht zur Verfügung. Ein großes Lob wurde für die Arbeit des Bauhofs und freiwilliger Helfer ausgesprochen. Windwürfe mussten beseitigt werden, die Steige zum Käferl und am Geigelstein, der Steig von der Geigelsteinscharte zum Breitenstein wurden wieder hergerichtet, um nur wenige zu nennen.
Weiter berichtete Scheck, dass GPS Koordinaten und Höhenangaben bei einigen Wanderpfosten angebracht werden sollen,  besonders an wichtigen Wegkreuzungen und Aussichtspunkten. Gemeinsam mit Rupert Loidl wurden 30 Standorte festgelegt.

Ein weiterer Punkt waren die „Schwierigkeitsgrade von Bergwegen – DAV Bergwegeklassifizierung“, hier müssen blaue in rote Markierungen geändert werden. Zum Beispiel von Mühlau zur Hochplatte und vom Parkplatz Geigelstein zum Geigelstein. Der Wanderer muss schon im Tal erkennen können, welche Schwierigkeitsgrade  ihn auf dem Weg erwarten
Für das Bankkonzept konnte Scheck berichten, dass bereits sechs Bergsteigerdorf-Bänke und ein Tisch vom Bauhof aufgestellt wurden. Für dieses Jahr hat die Tourist Info im Zuge der geplanten Radbegleitenden Infrastruktur vom Chiemgau Tourismus  weitere vier Bergsteigerdorf-Bänke eingeplant (in Mettenham, Raiten, Baumgarten, Mühlau). Hier sind 50 Prozent Zuschuss zu erwarten.
Ein Problem wurde bei der Bergsteigerdorf Versammlung in Sachrang angesprochen: das illegale Zelten auf der Kampenwand und dem Geigelstein. Es wurden teilweise bis zu 30 Personen gesichtet, die Lagerfeuer entzündeten und in den Gebieten nächtigten, berichtete Scheck. Für das Naturschutzgebiet kann das schlimme Folgen haben. Es ist die Stelle eines „Naturschutzwächters/Rangers“ angedacht, der mit permanenter Präsenz und hoheitlicher Gewalt nach Artikel 43 des NSG Abhilfe schaffen kann. Die Kosten hierfür könnten auf verschiedene Stellen aufgeteilt werden, erläuterte Scheck weiter.
Ein Marketing-Konzept muss erstellt werden
Einig war sich der Arbeitskreis, dass im Bereich „Marketing“ ein Konzept erstellt werden muss, hier beeindruckte  Kerstin Klinger von der Tourist Info Unterwössen mit Kompetenz und schlug einen gemeinsamen Workshop mit Sachrang vor, der einhellig begrüßt wurde.
Für den Punkt „Werbung“ führte der Vorstand des Trachtenvereins Andi Hell an, das bevorstehende „Gaufest 2020“ in Schleching zu nutzen.
Außerdem erinnerte er, dass es früher jedes Jahr im Herbst  einen Wandertag gab, der hunderte Teilnehmer anlockte und fand, es wäre eine „Wiederbelebung“ als „Bergsteigerherbst“ möglich.
Zum Abschluss berichtete Elfie Bachmann, dass sich die Gemeinden Schwendt und Gasteig als Bergsteigerdörfer bewerben wollen und sah hier Vernetzungsmöglichkeiten.
Von dem Internationalen Bergsteigerdörfer-Treffen in Ramsau erzählte Bürgermeister Josef Loferer abschließend, dass die Bayerischen Bergsteigerdörfer als Vorzeige-Gemeinden genannt werden. Weiter standen die Punkte  Fördermöglichkeiten, Nachhaltigkeit, Artenschutz, Infrastruktur,  Daseinsvorsorge und auch hier der öffentliche Personen-Nahverkehr auf der Agenda.     wun

Foto Wunderlich
Ortseingangsschild „Bergsteigerdörfer“

Sybilla Wunderlich (wun), Maisbachweg 4, 83259 Schleching, Tel. 08649-9869273, Sybilla.Wunderlich@t-online.de
07. Januar 2020