Krieger- und Soldatenkameradschaft – Gauversammlung (KSK) in Schleching

Schleching – Der Gauvorstand der Krieger- und Soldatenkameradschaften des Chiemgau- und Rupertigaus -Michael Bernauer- hatte zur Gauversammlung in Schleching in den  Landgasthof Zur Post eingeladen.

Michael Bernauer freute sich, dass er so viele Kameraden der anwesenden Vereine begrüßen konnte sowie den stellvertretenden Landrat Sepp Konhäuser, Erwin Wudke, Falk Neumann und Martin Schwarz als Vertreter der Bundeswehr im Landkreis Traunstein und den Gauehrenvorstand Siegfried Engl, die Gauehrenmitglieder und aus Österreich/Kössen Obmann Martin Gründler vom Kameradschaftsbund und Johann Schwendner.

Emil Huber, der Vorstand der KSK Schleching berichtete von der Gründung des Vereins am 6. Januar 1859, der Verein ist also mit 160 Jahren  der älteste Verein in Schleching. Damals waren es 57 Mitglieder und heute besteht der Verein aus 190 Mitgliedern und sieben Ehrenmitgliedern. Die Freundschaft mit dem Tiroler Nachbarverein in Kössen und dem Patenverein Sachrang wurde immer gepflegt berichtete Huber. Nach 19 Jahren als erster Vorstand hatte Huber schon auf der letzten Jahreshauptversammlung seinen Rücktritt für das Jahr 2019 angekündigt aber leider hat sich noch kein Nachfolger gefunden.

Auch Bürgermeister Josef Loferer freute es, dass es in der KSK so viele Menschen gibt, die sich für das Gemeinwohl einsetzen. Er berichtete, dass  Schleching von den Vereinen und den ehrenamtlich arbeitenden Bürgern lebt und bedauerte, dass der gesellschaftliche Wandel zurzeit einen massiven Einbruch der Achtung vor dem Ehrenamt bringt. Dabei sind die, die sich für ihre Mitbürger engagieren und Verantwortung übernehmen eine wichtige Stütze in der Gemeinde. Er freute sich auch über den Besuch aus Kössen, wo die Wertigkeit des Ehrenamtes wesentlich höher geschätzt wird, war seine Meinung.

Weitere Punkte der Tagesordnung waren der Bericht des Schriftführers Simon Schreiber, der das komplette Protokoll der Gauversammlung 2018 in Altenmarkt verlas sowie der Bericht des Kassiers Georg Steiner.

Der Bericht der beiden Vorstände Michael Bernauer und Toni Linner zeigte, dass mit 58 wahrgenommenen Terminen in 2018/19 die ehrenamtliche Tätigkeit sehr umfangreich war. Es waren der Besuch von sieben Beerdigungen verstorbener Mitglieder, fünf Jahrtage, viele Besprechungen, Geburtstage, Gauversammlungen und Jahreshauptversammlungen. Ein besonderer Termin ist sicher in jedem Jahr die Kriegerwallfahrt nach Maria Eck, die im letzten Juni von der KSK Altenmarkt ausgerichtet wurde, in diesem Jahr findet die Wallfahrt am 7. Juli statt.

 Bernauer empfahl den Besuch des feierlichen Buchenwaldgedenkens in Altenmarkt (jedes Jahr am letzten Juni -Wochenende). Erlebenswert fand Bernauer im letzten Juni das feierliche Gelöbnis des Gebirgsjägerbataillons 232 aus Bischofswiesen am Stadtplatz in Traunstein, wo der Gau mit 20 KSK-Fahnen gut vertreten war.

Als ein schönes Fest war ihm die Gedenkfeier auf der Kampenwand im August in Erinnerung, heuer findet die Gedenkfeier am 25. August statt, Ausrichter ist die Gemeinde Grabenstätt.

Bernauer empfahl weiter die Besichtigung der neuen Gedenkstätte für die Opfer der Weltkriege im Stadtpark Traunstein, wo er zur Einweihung mit der Gaufahne und sieben Fahnen der umliegenden KSK-Vereine war. 

Im März folgte Bernauer der Einladung des Volksbundes zur Enthüllung der Gedenktafeln am Heldenfriedhof in Schönau am Königssee mit anschließendem Dankempfang und Übergabe des Sammelergebnisses an den Volksbund in der Strubkaserne in Berchtesgaden.

Der anwesende Vertreter des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, Siegfried Engl, berichtete, dass der Volksbund aus der ersten Bürgerinitiative Deutschlands  entstanden ist. Er ging auf die Historie der  beiden Weltkriege ein und verlas die erschreckenden Zahlen dazu, allein im 2. Weltkrieg verloren 65 Millionen Menschen ihr Leben. Siegfried Engl berichtete weiter über die Arbeit des Volksbundes im letzten Jahr, so wurden in 21 Ländern 24.118 Kriegstote geborgen und auf Kriegsgräberstätten bestattet, 34.000 Anfragen zu Umbettungen und Grabanlagen bearbeitet. Im Februar letzten Jahres wurde das Deutsch-Serbische Kriegsgräberabkommen unterzeichnet.   Der Volksbund betreute in 46 Ländern  832 Kriegsgräberstätten. Eine wichtige Aufgabe ist die Friedensarbeit in den Schulen, betonte er. Es sind viele Aufgaben, die bewältigt werden müssen, die der Volksbund  zu 75 Prozent finanziert aus den Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Sammlungen, der Rest von 25 Prozent sind finanzielle Zuwendungen von Bund und Ländern. Mit dem Sammelergebnis im Landkreis Traunstein (Euro 77.534)  zeigte er sich zufrieden.

 

Der stellvertretende Landrat Sepp Konhäuser sah in der KSK einen wichtigen Gegenimpuls zum aufkommenden Erinnerungsverlust und fand, dass die KSK eine wichtige Rolle  gegen das Vergessen der Weltkriege einnimmt. Er begrüßte, dass  auch wieder jüngere Mitglieder dabei sind. Er erinnerte an die Europa Wahl am Sonntag, 26. Mai und betonte die Wichtigkeit dieser Wahl.

Beim letzten Punkt der Tagesordnung „Wünsche“ meldete sich der Vorstand der KSK Vachendorf Martin Ortner und sagte, dass ihm der Name „Krieger- und Soldatenkameradschaft“ nicht mehr gefällt und dass der Name nicht mehr in die heutige Zeit passt, dass er –gerade bei jüngeren Menschen- die Assoziation an „Naziverein“ oder „Soldatenverein“ hervorruft. Er stieß damit eine Diskussion an, für die die Anwesenden durchaus offen waren. Abschließend bemerkte Michael Bernauer, dass dieser Punkt im Gau besprochen werden muss.

Die Versammlung wurde begleitet von der Musikkapelle Schleching unter Leitung von Kapellmeister Walter Reisenauer. Je nach Tagesordnungspunkt wurde mit ruhigen und besinnlichen Tönen oder mit beschwingten Rhythmen für die richtige Stimmung gesorgt. Mit dem gemeinsamen Singen der Bayernhymne und des Deutschlandliedes fand die Versammlung ihren würdigen Abschluss.    wun

 

Foto Uwe Wunderlich

links Michael Bernauer rechts Toni Linner

 

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07. April 2019