Die zweite Hängebrücke Klobensteinschlucht/Schmugglerweg wurde vorgestellt

Schleching/Kössen – Die Gemeinden Kössen und Schleching und der Tourismusverband Kaiserwinkl (TVB) freuten sich, das Herzstück des Projektes Klobensteinschlucht/Schmugglerweg vorzustellen. Die zweite Hängebrücke, die den Schmugglerweg von der  Bayerischen Seite  mit der Tiroler Seite verbindet.

 

Bürgermeister Josef Loferer sah in der fertig gestellten Brücke ein Symbol,  das die beiden Regionen grenzüberschreitend verbindet. Die interkommunale Zusammenarbeit, die hier im Kleinen so gut funktioniert, zeigt, dass der Europa-Gedanke gelebt werden kann. Er freute sich, dass daraus ein gutes Miteinander nicht nur in touristischer Hinsicht entstanden ist, sondern auch in vielen anderen Bereichen. 

Das bekräftigte auch der Bürgermeister von Kössen, Reinhold Flörl, der sich auf den bevorstehenden Eröffnungstermin für den Gesamtweg im nächsten Frühjahr freut.

 

Gerd Erharter, der Obmann vom TVB Kaiserwinkel, erinnerte an das verheerende Hochwasser 2013, das die alte Hängebrücke mit sieben Meter Wasserhöhe über normal völlig zerstörte. Bei den Überlegungen zur Widerherstellung der alten Brücke, erinnerte man sich an Pläne, die schon lange in der Schublade schlummerten. Sie beinhalteten  den Bau einer zweiten Hängebrücke, die die Möglichkeit bietet, die einmaligen Gletschertöpfe an dieser Stelle  in den Schmugglerweg einzubinden.

Das ist nun sehr gut gelungen. Wenn der Wanderer von bayerischer Seite die neue Brücke überquert, führt der Weg genau zu den beeindruckenden Gletschertöpfen. Daneben entsteht noch ein Rastplatz mit Blick auf die spektakuläre  Entenlochklamm. Neben weiteren Highlights, wie einer Aussichts- und einer Panoramaplattform entstehen weitere Rast- und Infoplätze. Auch ist nach Fertigstellung ein Rundweg von der alten über die neue Brücke möglich.  Auf Schlechinger Seite werden jetzt neue Bänke aufgestellt und im nächsten Frühjahr wird ein Weg hinunter an die Ache entstehen.

 

Der Obmann berichtet von den vielen Auflagen, die bei der  ressourcenschonenden Erschließung der Klobensteinschlucht  erfüllt werden mussten und von einigen Stolpersteinen, die sich von geologischer Seite auftaten. Viele Fachleute wurden dabei eingebunden, vorrangig das Planungsbüro Revital. Von manchem Traum musste man sich verabschieden,  zum Beispiel von dem gewünschten Radweg am Schmugglerweg, der nicht umsetzbar ist.

Dass in Corona Zeiten das Wandern im Urlaub großen Aufschwung nahm und bei den Gästen bei Umfragen einen hohen Stellenwert beweist, kommt dem Projekt jetzt im Timing zugute, fand Gerd Erharter.

Der Kössener Bürgermeister erinnerte, dass das Projekt ohne die vielen Fördermittel nicht hätte bewerkstelligt werden können. Die rund 1,3 Millionen Gesamtkosten werden zu 70 Prozent aus EU-Mitteln und zu 50 bis 70 Prozent aus Ländermitteln aufgebracht. Für die drei örtlichen Partner bleiben somit rund 500.000 Euro übrig, die aufgeteilt werden.

In diesem Zusammenhang bedankten sich Professor Walter J. Mayr (EUREGIO Marien-Wege) und Kolja Zimmermann ((LEADER Aktionsgruppe) für die Geduld und das Durchhaltevermögen bei den vielen Anträgen und das „zwei bis drei Jahre nur Papier wälzen“, um die Förderungen zu erhalten. Der Pilgerweg EUREGIO Marien-Wege ist auch im Schmugglerweg eingebunden.

Trotz Rücksichtnahme bei den Bauarbeiten auf die Bedürfnisse der  Tier- und Pflanzenwelt zu den verschiedenen Jahreszeiten, sind die drei Partner Kössen, Schleching und TVB Kaiserwinkel zuversichtlich,  das Natur- und Kulturerbe Klobensteinschlucht/Schmugglerweg im nächsten Jahr zwischen April und Juni der Öffentlichkeit vorstellen zu können.   wun

 

Fotos Sybilla Wunderlich

v.l. Reinhold Flörl, Josef Loferer, Gerd Erharter

v.l. Reinhold Flörl, Kolja Zimmermann, Josef Loferer, Walter J. Mayr, Gerd Erharter

v.l. Reinhold Flörl, Josef Loferer, Gerd Erharter

Brücke allein

 

Sybilla Wunderlich (wun), Maisbachweg 4, 83259 Schleching, Tel. 08649-9869273, Sybilla.Wunderlich@t-online.de

17. September 2020