Der Schlechinger Dorfladen ist auf einem guten Weg

Schleching – Die Anteilszeichner der Dorfladen Schleching UG waren zur sechsten Gesellschafterversammlung eingeladen und wurden im Bürgersaal über die Entwicklung des Dorfladens informiert.

Der Beiratsvorsitzende Claus Rathje konnte von einer Umsatzsteigerung von zwei Prozent auf 626.000 in 2018 berichten. Der Rohgewinn des Dorfladens ist mit 28 Prozent im Vergleich zum Durchschnittswert der Branche (23 bis 26 Prozent) sehr gut.

Das Geschäftsjahr 2018 war belastet durch die Nebenkosten-Nachzahlung für Vorjahre in Höhe von rund 11.000 Euro und ab Juli 2018 verdoppelte Vorauszahlungen von 550 auf nunmehr 1.100 Euro. Daraus ergibt sich eine Belastung von 22.000 Euro, statt 6.600 Euro im Vorjahr.  So entstand ein Jahresfehlbetrag von rund 15.000 Euro, der in diesen Zahlungen begründet liegt.

 

Für das Geschäftsjahr 2019 konnte Claus Rathje über eine deutlich positive Entwicklung berichten. Ein nahezu gleichbleibender Umsatz, rückläufige Personalkosten und sinkende Reparaturkosten. Die Nachzahlungen der Nebenkosten sind abgeschlossen und werden zu keiner weiteren Ergebnisbelastung im Jahresverlauf führen, woraus geschlossen werden kann, dass der Dorfladen auf dem richtigen Weg ist und für die Zukunft gerüstet, war auch die Meinung des Steuerberaters.

 

Beim nächsten Tagesordnungspunkt ging es um die Neu-Wahl eines turnusmäßig ausscheidenden Mitglieds, in diesem Jahr Roland Jenne. Die zweite Bürgermeisterin Elfie Bachmann übernahm die Wahlleitung, es wurde einstimmig beschlossen per Akklamation abzustimmen.  Neue Kandidaten meldeten sich nicht, Roland Jenne stellte sich wieder zur Verfügung und wurde einstimmig von den Anwesenden gewählt. Elfie Bachmann bedankte sich bei ihm und allen Beiratsmitgliedern für die ehrenamtlich geleistete Arbeit, die auch mit viel Verantwortung verbunden ist. Sie wünschte „weiterhin so eine gute Hand“ und bezeichnete den Dorfladen als das Herzstück der Gemeinde.

Auch Bürgermeister Josef Loferer freute sich, dass die Bürger so positiv hinter dem Dorfladen stehen und sprach seine Anerkennung für den ehrenamtlich tätigen Beirat aus, der die Arbeit neben dem Beruf stemmt. Sein Dank ging an alle Akteure.

 

Beim letzten Punkt „Wünsche und Anregungen“ bemängelte  eine Besucherin, dass die einheimischen Produkte im Laden zu kurz kommen. Die Antworten dazu waren vielfältig, von „zu wenig Platz“, „ein Dorfladen ist kein Hofladen“ „wie weit geht regional?“ bis Beiratsmitglied  Martha Rappl die Diskussion beendete mit dem Hinweis, dass es sich um einen „Edeka-Laden“ handelt, wo eine bestimmte Menge von der Zentrale bezogen werden muss und das Hauptaugenmerk des Ladens darauf liegt, dass gerade die älteren Menschen ihren kompletten Haushalt mit dem Laden abdecken können, damit sie möglichst lange unabhängig leben können.

Bürgermeister Loferer wandte  noch ein, dass Landwirte gern den Laden mit einheimischen Produkten versorgen würden, aber hier die EU-Richtlinien eingehalten werden müssen, die eine eins zu eins  Weitergabe der Lebensmittel an Dritte nicht erlauben.

Elfie Bachmann regte an, dass man Plastiktüten durch zum Beispiel kleine Papiertüten beim Obst und Gemüse vermeiden könnte. Dazu nahm Vroni Bachmann Stellung, die bei einem Netzwerktreffen genau dieses Thema diskutiert hatte. Vielleicht lassen sich  mit anderen Dorfläden  gemeinsame Lösungen finden berichtete sie. Im Übrigen könnten eigene Behältnisse für lose Waren mitgebracht werden, schloss die Geschäftsführerin Simone Hondele.    wun

 

Foto Sybilla Wunderlich

Geschäftsführerin Simone Hondele hinter der Ladentheke mit einer Kundin

der als „zu klein“ bemängelte extra Stand mit regionalen Produkten

 

Sybilla Wunderlich (wun), Maisbachweg 4, 83259 Schleching, Tel. 08649-9869273, Sybilla.Wunderlich@t-online.de

26. Juli 2019