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Der Bürgermeister informiert – Kindergarten und Gebühren

Zwar hat es jetzt doch einige Zeit gedauert, aber nun konnte die erweiterte Spielfläche dem Kindergarten übergeben werden. Möglich war dies nur, weil auf unkomplizierte Weise und ohne dass finanzielle Mittel geflossen sind, wir uns mit dem angrenzenden Nachbarn einig geworden sind. Zwar gibt der Kindergarten an anderer Stelle Fläche ab, erhält aber im Gegenzug ein Vielfaches an Fläche woanders dazu. So einfach wie ursprünglich gedacht war dies leider nicht. So gut wie die Idee war, steht doch das Kindswohl im Vordergrund, wurde die Idee von verschiedener Seite kleingeredet. Sprich, es wurde das Haar in der Suppe gesucht. Dies ging dann soweit, dass, obwohl die ersten baulichen Maßnahmen bereits begonnen hatten, die Aufkündigung der getroffenen Vereinbarung diskutiert wurde. Aussagen Dritter haben dazu geführt, dass sich unser Vertragspartner nicht mehr in der Lage gesehen hat, dem ursprünglichen Ansinnen nachzukommen, auch wenn dies für ihn negative Auswirkungen gehabt hätte. Nur durch massive Gespräche untereinander konnte man sich dahingehend verständigen, am ursprünglich vereinbarten Weg festzuhalten.
Leider ist dies kein Einzelfall. Es mischen sich immer Leute in Sachen ein von welchen sie wenig verstehen. Auch die Tatsache, dass die Meinungsmacher nie offen auftreten und im Hintergrund agieren und somit nie Gefahr laufen demaskiert zu werden, macht auch gutgemeinte Projekte zunichte. Uns allen muss klar sein, dass hier der Kindergarten massiv an Spielfläche gewonnen hat und unsere Kinder viel mehr Fläche zum Toben und Spielen haben. Ob jetzt an der Nordseite des Kindergartens noch ein Streifen mit 1,5m ist, den die Kinder eh nicht außer Sichtweite bespielen dürfen, oder ob der Gartenzaun aufs Hauseck herangezogen wird, interessiert die Kinder nicht. Aber es interessiert wohl sehr viele andere welche sich bemüßigt fühlen, ihre Meinung nie offen kund zu tun. Interessant war auch, dass dies zum Teil Personen waren, die keine Kinder im Kindergarten haben.
Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass mir das Kindswohl mehr am Herzen liegt als das Störfeuer von anderer Stelle. Aber was mich maximal nervt, ist, wenn Maßnahmen zu scheitern drohen wofür das Störfeuer anderer verantwortlich ist. Sachen und Entscheidungen kritisch zu hinterfragen ist ein wesentlicher Bestandteil gelebter Demokratie. Ob es sich noch um Kritik oder schon Verhinderung handelt, muss jeder für sich selbst beantworten.

Auch die Erhöhung der Kindergartengebühren findet regelmäßig den Weg in die Gemeinde. Diese Erhöhung hat der Gemeinderat in einer der zurückliegenden Sitzungen beschlossen, nachdem das bei den beiden Kindergärten aufgeschlagene Defizit von Jahr zu Jahr steigt. Wir sprechen hier von Defiziten im oberen fünfstelligen Bereich. So gut wie jede Gemeinde hat mit seinen Kindergärten eine Defizitvereinbarung. Diese sichert dem Träger des Kindergartens, hier bei uns die AWO, den Ausgleich eines angefallenen Defizits durch die Gemeinde zu. Kurz gesagt, wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen, muss dies die Gemeinde ausgleichen. Kleine Dorfkindergärten können nicht kostendeckend wirtschaften, dies ist uns durchaus bewusst. Aber steigt jährlich das Defizit, so muss die Gemeinde reagieren. Dies insbesondere dann, wenn die Finanzkraft der Gemeinde überschaubar ist.
Es bedarf keines Universitätsabschlusses um zu erkennen, dass alles teurer wird. Die Löhne steigen, sämtliche Fixkosten steigen sowohl im privaten als auch öffentlichen Bereich. Haben wir zu Coronas Zeiten für Pflegekräfte und deren angemessene Entlohnung eingestanden, muss uns allen klar werden, dass eine Anhebung der Löhne sich voll durchschlägt, nämlich u.a. auch beim Defizit eines Kindergartens. Rein rechtlich sind wir verpflichtet hier zu reagieren. Dies haben auch andere Gemeinde im Umfeld von Schleching erkannt. Auch in diesen Gemeinden wurden die Kindergartengebühren erhöht. Zwar fährt jeder hier ein auf sich angepasstes Model, aber in der Konsequenz wurden hier überall die Gebühren erhöht.
Es ist mir völlig klar, ein Kindergarten kann und darf keine kostenrechnende Einrichtung sein. Aber es darf auch nicht sein, dass die Gemeinde immer größere Defizite hinnimmt und nicht reagiert. Ein Großteil der Eltern erhält den Beitragszuschuss des Landes Bayern i.H. von 100€/Monat. Dies bedeutet in der Konsequenz, dass die beschlossene Erhöhung um 30% sehr moderat ausfällt.
Die Aussage, dass der Gemeinde die Kinder nicht am Herzen liegen, kann ich so nicht stehen lassen. Das absolute Gegenteil ist der Fall. Die Gemeinde wird auch weiterhin zu ihrer Verantwortung stehen, alles Mögliche für unsere Kinder zu tun. Die Erhöhung war nur eine logische Konsequenz und war unter Berücksichtigung der tatsächlichen Finanzkraft der Gemeinde unumgänglich und alternativlos.