Das Betretungsverbot im Waldkindergarten wurde aufgehoben Wo Altes entfernt wird, kann Neues entstehen

Schleching – Vor rund acht Wochen wurde nach dem schweren Sturm für zwei Zonen rund um den Waldkindergarten ein Betretungsverbot von der Gemeinde ausgesprochen. Zone I betraf das Gebiet rund um die Hütte des Kindergartens und Zone II ist in der näheren Umgebung, wie zum Beispiel der Zauberwald, wo die Kinder besonders gern spielen.
Nachdem ein Gutachter vor Ort die Lage besichtigt hat, wurde das Betretungsverbot für die Zone I und II bestätigt. Der Gutachter hat festgestellt, dass dort an einigen Buchen und Fichten Totholzäste entfernt werden mussten und einige Bäume mussten wegen Stockfäule gefällt werden. Die Mitarbeiter des Bauhofes haben sofort die Vorarbeiten geleistet und eine Fachfirma hat die speziellen Arbeiten übernommen. Zone I wurde zuerst abgearbeitet und konnte somit früher freigegeben werden. Zone II wurde im Laufe der letzten Woche endgültig erledigt. Auch hier konnte das Betretungsverbot nun aufgehoben werden!

Die Kinder haben mit Interesse alles verfolgt und konnten lernen, dass die notwendigen Arbeiten normale Abläufe in der Natur sind, wie die Leiterin des Waldkindergartens, Irmi Klauser, berichtet. Die Bäume sind vielen widrigen Umständen ausgesetzt, an erster Stelle sicher dem Klimawandel, aber auch Stürme, Schädlinge, Dauerregen oder Schneebruch setzen den Bäumen zu. Irmi Klauser zeigte den Kindern, dass da wo Bäume gefällt werden mussten, die anderen jüngeren Bäume nun mehr Licht bekommen und besser wachsen können oder auch etwas Neues entstehen kann. Die Kinder haben ganz kreativ auf die neuen Umstände reagiert, da wurde aus den alten Ästen ein neuer Unterschlupf gebaut oder sie wurden als „Harvester“ umfunktioniert. Die nun auf der Erde liegenden Baumstämme eignen sich auch perfekt für neue Klettermöglichkeiten sowie eine Vielzahl an weiteren Ideen.

Irmi Klauser war der Gemeinde dankbar, dass sie die Verkehrssicherheit für den Waldkindergarten sehr ernst genommen haben; denn sie haben die Aufsichtspflicht hierfür, was vom Geschäftsleiter und Bürgermeister explizit im Vorfeld schon betont wurde. Die Berichterstattung in der Presse hatte mit dem „groß hervorgehobenen Betretungsverbot“ zu Verunsicherung geführt, ob ein Waldkindergarten für Kinder auch sicher sei. Eine unberechtigte Sorge, fand Irmi Klauser, denn gerade die kleinen Waldkindergarten Besucher haben keine Angst vor der Natur, sondern können die natürlichen Abläufe bestens beobachten und verstehen lernen, dass da wo Altes vergeht auch Neues entstehen kann. Zum Beispiel mussten direkt vor der Hütte alle Fichten wegen Krankheit vor der Eröffnung des Waldkindergartens gefällt werden, jetzt ist die Fläche mit neuen kleinen Laubbäumen, wie Ulmen, Erlen und Buchen schon wieder zugewachsen. Auch bei „Benno“, dem Lieblingsbaum vieler Kindergenerationen, wurden nur einige Äste ausgeschnitten, jetzt steht er wieder ganz sicher da. wun

Fotos Sybilla Wunderlich
Bild 7057 ein hohler Baumstumpf lädt zum Erkunden ein
Bild 7065 + 68 die Kinder im „Zauberwald“ lassen ihrer Fantasie freien Lauf bei den gefällten Bäumen, hier wurden gerade „Käsespätzle gekocht“