Danke Andi
Viele Weggefährten, Freunde, der Andi Birnbacher Fanclub und die Schlechinger kamen zahlreich auf den Dorfplatz um Andi Birnbacher –der seine Biathlon-Karriere in dieser Saison beendete- zu verabschieden und sich für die erfolgreiche gemeinsame Zeit zu bedanken.
Mit dem feierlichen Einzug der Musikkapelle Schleching wurde Andi Birnbacher mit Sohn Louis auf die Bühne im Musikpavillon geleitet. Bürgermeister Josef Loferer freute sich über die vielen Gäste zu diesem Anlass und begrüßte auch Landtagspräsident Alois Glück sowie einige seiner Amtskollegen und den zahlreich angereisten Fanclub. Er betonte, dass es schon eine Besonderheit ist, so einen Ausnahmesportler in der Heimat zu haben. Ebenso zeigte Josef Loferer Verständnis für die Entscheidung, die Sportler-Karriere zugunsten seiner Familie zu beenden. Weiter hob er die Vorbildfunktion für junge Sportler heraus und begrüßte es, dass Andi Birnbacher immer zu seiner Heimat steht und hier in Schleching für seine Frau Anna und die beiden Söhne ein Haus gebaut hat. Zum Abschied gab es ein Geschenk für den Garten des Hauses von der Gemeinde, das Loferer „en miniature“ extra gebaut hat, um es überreichen zu können. Es wird eine Schaukel für zwei Kinder in den Garten gestellt. Ebenso überreichte er gemeinsam mit der zweiten Bürgermeisterin, Elfie Bachmann eine Ehrenurkunde für besondere Verdienste als Vertreter der Gemeinde Schleching als Sportler und Biathlet. Sohn Louis fand natürlich die Miniatur-Schaukel viel interessanter.
Die emotionalste Ansprache hielt Pfarrer Josef Kreuzpointer. Er hat den Lebensweg von Andi Birnbacher lange Zeit freundschaftlich begleitet und erinnerte sich gern an die Trauung von Andi und Anna Birnbacher und die vielen sportlich erfolgreichen Stationen. Die gemeinsam erlebte Zeit hat Josef Kreuzpointer in einer lyrischen
Versform verfasst, die humorvoll die vielen Erfolge beschrieb, die besten Wünsche und den himmlischen Segen für die Zukunft und den Dank für die schöne Zeit beinhaltete. Das ganze wurde von Josef Kreuzpointer als Lied vorgetragen und am Ende animierte er die Gäste zum Mitsingen des Refrains „Ein schöner Tag ist uns beschert, wie es nur wenige gibt ….“, dem kam das Publikum sehr bewegt gern nach.
Der Vorsitzende vom Schlechinger Skiclub Konrad Rappl bedankte sich ebenfalls bei Andi Birnbacher und wünschte ihm viel Glück für seine kommende Trainerzeit. Er erinnerte an sein Hobby –für das Birnbacher ja jetzt viel Zeit hätte- die Fischerei und schenkte –gemeinsam mit dem Fanclub- eine Jahreskarte hierfür und für seinen Sohn Louis eine Jahreskarte für den Steinrücken-Lift vom Skiclub Schleching. Altbürgermeister Fritz Irlacher sprach für den Fanclub. Die Mitglieder hatten Andi Birnbacher in fast alle Länder, wo Wettkämpfe stattfanden, begleitet und jetzt kam sogar ein Fanclubmitglied aus Finnland zu der Verabschiedung angereist. Fritz Irlacher beschrieb Andi Birnbachers Lebensweg aus ganz persönlicher Sicht, zählte die verschiedenen Schlechinger Bürger auf, die ihn von Anfang an begleitet hatten und bedankte sich bei der „Fanclub-Mutter“ Heidi Richter, die mit ihrem „Gasthof Hubertus“ immer Anlaufpunkt für den Fanclub war. Zum Schluss sagte Fritz Irlacher, „was bleibt, ist die hohe Wertschätzung nicht nur als Sportler sondern auch als Mensch und der Dank für diesen besonderen Abschnitt unseres Lebens, in dem wir
mit Andi Birnbacher bei den Wettkämpfen gebangt und mit den Siegen gefreut haben“. Engelbert Schweiger, Präsidiumsmitglied im Bayerischen Skiverband bedauerte, dass sie mit Andi Birnbacher ihren besten Biathleten verlieren. Aber er konnte die Entscheidung auch verstehen und ist froh, dass Andi Birnbacher als Trainer erhalten bleibt. Seit 1999 hat er den Sportler begleitet und schätzt an ihm die guten
Charakterzüge, die durch die Vermittlung von den richtigen Werten schon im Elternhaus und von seinen Trainern gefördert wurden und er wünschte sich, dass Andi Birnbacher diese Werte auch in seinem neuen Beruf an die jungen Sportler weitergibt. Als Anerkennung für seine Verdienste überreichte ihm Engelbert Schweiger einen Kristall-Löwen vom Bayerischen Skiverband als Sinnbild für die Werte Ehrgeiz, Begeisterungsfähigkeit, Stolz, Optimismus und Loyalität.
Vom Skiverband Chiemgau sprach Martin Hobmaier, dass es ihm eine Ehre und eine Freude ist, bei der Verabschiedung zu sprechen. Auch er sprach davon, dass es nicht nur sechs Weltcupsiege und 25 deutsche Meistertitel beim Rückblick sind sondern die menschlichen Werte von Andi Birnbacher, die die Mannschaft geprägt haben und ein sportliches Vorbild war er dazu. Er sagte „der ganze Chiemgau war bei den Wettkämpfen mit dem Herzen dabei und das wird uns fehlen“.
Emil Huber, der Vorsitzende der Krieger- und Soldatenkameradschaft überreichte Andi Birnbacher einen besonderen Bodenfund. Es war ein Hufeisen, das ihm Glück bringen soll.
Fritz Fischer, ein Trainer von Andi Birnbacher fand sehr persönliche Worte mit viel Humor und resümierte die vielen gemeinsamen Erlebnisse, wie auch sein jetziger Trainer Andreas Stitzl, der ebenfalls von viel Spaß bei der gemeinsamen Arbeit sprach, die immer auf Augenhöhe stattfand.
Zum Schluss bedankte sich Andi Birnbacher für diesen tollen letzten Empfang zu seinem Abschied von der aktiven Zeit. Nach 17 Jahren im Profisport geht diese gute Zeit zu Ende, es zählt die gesamte Karriere und nicht nur die Siege, auch nach jeder Niederlage wieder weiter zu machen, resümierte er. Aber es war ihm wichtig, diese Zeit mit einem positiven Gefühl abschließen zu können. Er wollte immer seinem eigenen Anspruch gerecht werden und zu den Besten gehören und das hat er bis zu seiner letzten Saison geschafft! Dafür war eine kompromisslose Lebensführung nötig, die er jetzt seiner Familie nicht mehr zumuten wollte. Er bedankte sich bei allen Menschen, die ihn in seiner Sportler-Karriere unterstützt haben und besonders bei seiner Familie. Auch bei der Bundeswehr als seinem Arbeitgeber, die ihm die Freistellungen ermöglicht haben, bei seinen Fanclub-Mitgliedern, die viel Geld und Urlaube investiert haben und bei seinen Trainern, von denen jeder Einzelne ihn geprägt hat.
„Wir haben nun gehört, was im Herzen eines Sportlers umgeht“ beendete Josef Loferer unter großem Beifall den Empfang. wun
Foto Uwe Wunderlich
Foto Uwe Wunderlich
Am Pult Pfarrer Josef Kreuzpointner
v.l. Sepp Loferer, Andi Birnbacher im Hintergrund die Musikkapelle
Schleching im Vordergrund Sohn Luis
Andi Birnbacher am Rednerpult
Sybilla Wunderlich (wun), Maisbachweg 4, 83259 Schleching Tel. 08649-9869273, Sybilla.Wunderlich@t-online.de
02. Mai 2016