Bürgerversammlung in Schleching

Schleching – Bürgermeister Josef Loferer referierte auf der sehr gut besuchten Bürgerversammlung im Landgasthof Zur Post über die vielen positiven Entwicklungen in der Gemeinde.

Er freute sich über die stabile Bevölkerungsentwicklung, bei einer leicht ansteigenden Tendenz bei den Hauptwohnsitzen auf 1.875 Einwohner und eine leicht absteigende bei den Nebenwohnsitzen auf 523. Insgesamt hat Schleching 2.398 Einwohner (2.373 in 2019). Sterbefälle (16) und Geburten (14) hielten sich fast die Waage. Bemerkenswert ist, dass in Schleching 27 Nationalitäten vertreten sind.

Die erst seit Oktober 2019 im Rathaus arbeitenden Mitarbeiter wurden vorgestellt, die Geschäftsleiterin Regina Mayer und der Kämmerer Thomas Holzner.

Der Rathauschef informierte, dass das alle zwei Wochen erscheinende Amtsblatt nicht mehr in die Briefkästen der Haushalte verteilt werden kann, da es immer schwieriger wird, Zusteller zu finden. Es liegt kostenlos aus im Kasten außen am Rathaus und jeder Anschlagtafel, sowie in den Dorfläden in Schleching und Ettenhausen.

Baulandentwicklung

Durch die günstigen Finanzierungsmöglichkeiten wird in Schleching nach wie vor viel gebaut, es wurden 28 Bauanträge behandelt und fünf Bebauungsplanänderungsverfahren eingeleitet, resümierte Loferer.

Straßen und Wege

Bei dem Thema „Straßen und Wege“ wurde „über Nacht“ die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 km/h in Höhe von Raiten auf der B 307 erlassen. Der Beschluss kam vom Landratsamt Traunstein von der Unfallkommission und auf Empfehlung aus einer Regierungsbesprechung. „Die Gemeinde wurde nicht beteiligt“ berichtete Loferer.

Rückblickend auf die Sanierung der B 307 von Klobenstein bis Mettenham bedankte sich Loferer bei den Grundstücksbesitzern, die die Umleitung auf ihrem Grund gestatteten und der Bevölkerung für ihr Verständnis. „Im Großen und Ganzen ist die Baumaßnahme gut verlaufen, was auch auf die gute Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt, der ausführenden Firma und der Gemeinde zurückzuführen ist“ war seine Meinung.

Bei den Baumaßnahmen freute sich Loferer über die Fertigstellung des größeren Parkplatzes am Dorfladen. Er bat dringend darum, den Behindertenparkplatz für seinen vorgesehen Zweck frei zu lassen und nicht als „Schnell-Parkplatz“ zu benutzen.

Bei der Sanierung der Austraße und Mühlauer Straße ist der erste Bauabschnitt von der B 307 bis zur Steindlgrabenbrücke bis auf die Feinschicht und die Randbereiche fertiggestellt. Die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt und die Restarbeiten werden im Frühjahr –je nach Witterung- fortgesetzt. Fertigstellung der Baumaßnahme ist bis Mitte des Jahres geplant. Bei den unvermeidbaren Einschränkungen für die Anwohner, erinnerte Loferer daran, dass der jetzige letzte Zeitpunkt für die Förderung genutzt werden musste und dadurch für die Bürger keine Kosten anfallen.

Im Haushalt 2020 sind noch 100.000 Euro für weitere Straßensanierung eingerechnet.

Friedhof-Umbau

Da die Tendenz zur Urnenbestattung geht, ist es erforderlich hier mehr Plätze auf dem gemeindlichen Friedhof zu schaffen. Maßnahmen wie die neue Einfriedungsmauer und Urnengrabstellen am Leichenhausrondell konnten 2019 nicht mehr verwirklicht werden. Sie sollen jetzt im Sommer abgeschlossen werden.

Von der Gemeinde-Bücherei berichtete Loferer stolz, dass das sehr aktive Team der Büchereidamen einen Preis gewonnen hat, der mit 1.000 Euro dotiert war und für neue Bücher und Medien verwandt wird.

In diesem Jahr besteht die Bücherei Schleching 50 Jahre, das wird mit Veranstaltungen gefeiert, Informationen hierzu werden in der Gemeindezeitung stehen.

Freiwillige Feuerwehr Schleching

Für die aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sprach der Bürgermeister großes Lob und Dank aus. 365 Tage im Jahr und täglich 24 Stunden auf Bereitschaft sein und das ehrenamtlich, fand er eine große Leistung. „Retten, bergen, löschen, schützen“ ist die Devise, die mit vielen Übungen, Versammlungen und 27 Einsätzen im Jahr umgesetzt wurde. Darum erinnerte Loferer, wie wichtig es ist, dass genügend aktive oder passive Mitglieder dabei sind und dass die Feuerwehr die Unterstützung der Bevölkerung erfährt.

An Wochenenden und in ihrer Freizeit haben die Floriansjünger auch noch den Umbau der Einsatzzentrale im Feuerwehrhaus gestemmt.

Aus den Erfahrungen des Katastropheneinsatzes zur Lawinengefahr im letzten Winter soll jetzt zur Vorsorge ein Evakuierungsplan mit allen Verantwortlichen erstellt werden. Nach dem Lawinengutachten aus 2019 besteht zurzeit keine Gefahr.

Kindergarten, Kinderkrippe und Schule

Den Kindergarten besuchen 45 Kinder, elf Schulkinder nutzen die Mittagsbetreuung und elf Kinder die Kinderkrippe. In die Schule gehen 38 Schüler. Die Klassenzimmer wurden mit Beamer und Dokumentenkamera ausgestattet. Demnächst werden neue PCs im Förderprogramm für die Schule angeschafft. In den Sommerferien wurden Renovierungsarbeiten in der Schule durchgeführt. Ein Dank des Bürgermeisters ging an den Verein der „Murmeltiere“, die mit der Beschaffung einer neuen Tischtennisplatte für Spaß und Bewegung in den Pausen sorgte. Er fand es gut, dass sich Vereine für die Jugendarbeit stark machen.

Für die Jugend wurde der Raum des ehemaligen Ökomodells im Haus des Gastes zur Verfügung gestellt.

Lob für den Bauhof

Ein dickes Lob und Dank gab es auch für die Mitarbeiter des Bauhofs, die lange mit der Beseitigung der großen Schäden nach dem ungewöhnlich schneereichen Winter letzten Jahres beschäftigt waren. Die Arbeiten zogen sich bis in den Herbst und Loferer war froh, dass beim Bauhof zwei weitere Mitarbeiter bei dem großen Arbeitsanfall helfen.

Ein leidiges Thema auf jeder Bürgerversammlung ist die Tatsache, dass einige schwarze Schafe den Hundekot ihrer Schützlinge nicht wegräumen. Außerdem wies er darauf hin, dass es eine Hundeanleinverordnung gibt, besonders im Naturschutzgebiet Geigelstein herrscht ein Anleinzwang. Sepp Loferer rief zu gegenseitiger Rücksichtnahme und gutem Miteinander auf.

Bericht vom Achental Tourismus gKU

Peter Linsenmann, Geschäftsführer des Achental Tourismus gKU, berichtete ausführlich über die touristische Entwicklung der letzten zwei Jahre, konnte für Schleching ein Wachstum von drei Prozent vermelden und gab einen Ausblick für 2020, wo es „50 Jahre Luftkurort Schleching“ zu feiern gibt. Mit seinem multi-professionalen Team will er Kosteneinspareffekte erzielen und touristische Kräfte und Kompetenzen bündeln.

Bergsteigerdorf und Verbesserung im ÖPNV

Loferer konnte von dem großen Erfolg der Jahrestagung der Bergsteigerdörfer im „Haus der Berge“ in Berchtesgaden berichten, die von der Philosophie des nachhaltigen Tourismus in einer liebenswerten Gemeinde lebte.

Im Frühjahr wird ein workshop zu dem Thema „Bergsteigerdorf“ in Schleching stattfinden, zu dem jeder Interessierte eingeladen ist.

In diesem Zusammenhang ging es auch wieder um den öffentlichen Personennahverkehr und dessen Verbesserung. Hier berichtete Loferer ausführlich von seinem unermüdlichen Einsatz für eine „Geigelstein-Ringlinie“, von intensiven Gesprächen in München mit der Regierung von Oberbayern, in Innsbruck mit der stellvertretenden Landeshauptmann Frau Philippe, mit dem Landkreis und den Nachbargemeinden, um Fahrten im Stundentakt –kürzer wäre besser- zu erreichen.

Es tut sich was beim Schmugglerweg

Im Juli war der Spatenstich in Kössen für den Ausbau des grenzüberschreitenden Schmugglerweges. In Kössen wird auch schon aktiv gearbeitet, auf deutscher Seite werden die Baumaßnahmen durch das Naturschutzgebiet zeitlich verzögert. Start -und Zielplatz ist jeweils in beiden Orten am Dorfplatz, hier beginnen die Arbeiten in Schleching in Kürze. Eine neue Internetseite ist unter www.schmugglerweg.com

 

Schleching eine flächenbewusste Kommune

Schon 2014 erstellte die Gemeinde eine Flächenmanagement Datenbank, im Oktober wurde ihr für diese Arbeit das Gütesiegel „Flächenbewusste Kommune“ verliehen. Eine große Rolle spielt dabei die Innenentwicklung, die in der Gemeinde forciert wird. Hier hat Schleching eine Vorreiterrolle in Bayern!

Die Zahlen des Haushaltsplanes waren für die Bürger an Schautafeln dargestellt, der Rathauschef befand die Gemeinde in einer guten wirtschaftlichen Lage und sah die Haushaltsdisziplin dafür als oberstes Gebot.

Soziales Netzwerk

Carmen Haas berichtete von erfolgreichen Einsätzen im Sozialen Netzwerk Schleching, so gab es 155 durchgeführten Bürgerberatungen und 95 Mal Nachbarschaftshilfe. Sie bot auch Beratungen zum Problem „Wohnen im Alter in der eigenen Wohnung“ an. Beliebte Veranstaltungen sind das „Gute Laune Frühstück 65+“ und verschiedene „Kaffeekranzl“. In der Wohngemeinschaft „Wohnen im Alter“ über dem Dorfladen sind zurzeit zwei Zimmer frei, für die Interessenten sich an Haas wenden können. wun

 

Foto Uwe Wunderlich

Bürgermeister Josef Loferer bei seinem Referat auf der Bürgerversammlung

Behinderten-Parkplatz vor dem Dorfladen

 

Sybilla Wunderlich (wun), Maisbachweg 4, 83259 Schleching, Tel. 08649-9869273, Sybilla.Wunderlich@t-online.de

11. Februar 2020