Bürgerversammlung für 2017

 

Schleching – Bürgermeister Josef Loferer informierte auf der gut besuchten Bürgerversammlung im Gasthof Zur Post über interessante Zahlen. Er freute sich über die stabile Bevölkerungsentwicklung, die wieder mehr Geburten (16) als Sterbefälle (14) verzeichnen konnte. Insgesamt hat Schleching 2.340 Einwohner (2.315 in 2017), wovon 532 Nebenwohnsitze sind.

In der Baulandentwicklung wurden klare Ziele festgelegt, wozu die ausreichende Versorgung für ortsansässige Bürger zu erschwinglichen Preisen gehört, die Verhinderung von Spekulationsobjekten und die  Berücksichtigung bäuerlicher Landwirtschaft, um nur einige Punkte zu nennen. Grundsätzlich sollen die Nachverdichtung und Wiederbelebung leerstehender Bausubstanz im Auge behalten werden, führte Loferer weiter aus. Beim „Einheimischen-Modell“ muss nach den neuen EU-Richtlinien gehandelt werden, was unter anderem bedeutet, dass die Grundstücke kleiner werden müssen. Am Katzbachweg entsteht ein Modellprojekt. Insgesamt wurden 21 Bauanträge und acht Bebauungsplan-Änderungsverfahren bearbeitet.

Bei dem Thema „Straßen und Wege“ erfolgt im Frühjahr eine Überprüfung der Straßenzustände durch den Gemeinderat und einem Ingenieurbüro. Danach wird die weitere Vorgehensweise nach Prioritäten festgelegt, unter Einbindung der Anlieger. Abgeschlossen wurden die Sanierung der Kampenwandstraße und der Mühlenstraße. Loferer wies weiter darauf hin, dass die Zahl der aufgestellten Hundetoiletten ausreichend sei und die benutzten Sackerl in den entsprechenden Behälter zu werfen sind und nicht in die Natur. Die Kosten des Winterdienstes für Straßen und Wege betrugen im Winter 2016/2017 für Räumdienst und Streumittel rund 60.000 Euro.

Die verschiedenen Baumaßnahmen wurden von Loferer aufgeführt, wie den Anschluss des Ortsteiles Wagrain an das Wasserversorgungsnetz Ettenhausen, die Errichtung eines Buswartehäuschens beim Dorfladen, die neue Loipenbrücke und die Spundwand am Achendamm für den Hochwasserschutz sowie die Säuberung des Steindlgrabens. Die „Dorferneuerung Raiten“ ist abgeschlossen, dazu erinnerte Loferer an die diversen abgeschlossenen Punkte. Bei der „Dorferneuerung Schleching III“ erfolgte die Bodenordnung im Bereich Wagrain sowie die Fertigstellung des Fußgängerstegs über den Alpbach. Offen sind noch die Planung sowie der Bau des Parkplatzes am Dorfladen und Wohnprojekt.

Für die gemeindlichen Einrichtungen erwähnte Loferer das neue Feuerwehr-Fahrzeug, das Ende Oktober ausgeliefert wurde.

Im Kinderhaus besuchen 45 Kinder den Kindergarten, 12 Kinder die Krippe und 15 Kinder sind in der Mittagsbetreuung. In die Schule gehen 32 Schüler. Loferer sah hier einen wichtigen Standortfaktor,  der Schleching für Familien interessant macht. Auch die offene Jugendarbeit unter Leitung von Stefanie Decker wurde von Loferer begrüßt.

Den Bericht über das „Soziale Netzwerk Schleching“ übernahm ebenfalls der Bürgermeister, da Carmen Haas krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte. Er berichtete, dass die Angebote immer mehr angenommen werden, so wurden 113 Bürgerberatungen und 60 Einsätze mit 40 Helfern durchgeführt. Neu in diesem Jahr gibt es das Angebot der Wohnberatung/Wohnraumanpassung im Alter, bei Behinderung, Krankheit oder Unfall. Außerdem konnte Loferer von der Auszeichnung für den ersten Platz des Bayerischen Innovationspreises „Zu Hause daheim“ berichten.

Beim Thema „Breitband“ ist ein Glasfaser-Masterplan in Arbeit und beim Mobilfunk sind Verbesserungen für das Frühjahr angekündigt, besonders für das D 1 Netz.

Beim Ausblick auf Projekte in diesem Jahr wurden der Klettersteig an der Zellerwand und der Ausbau des  Schmugglerweges erläutert.

Beim Thema „Bergsteigerdorf Schleching und Sachrang“ erinnerte Loferer an die Siegelübergabe auf der Priener Hütte mit „großem Bahnhof“. Inzwischen gab es weitere öffentlichkeitswirksame Auftritte, wie beim Jahresforum der EU-Alpenstrategie in der BMW-Welt in München, ein Beitrag im Rahmen der Tagung der ANL „Zukunft der alpinen Kulturlandschaften – Bergsteigerdörfer als Modellorte“ und ein Auftritt bei der BR-Showbühne. Loferer erläuterte die weiteren Pläne und Ideen und teilte mit, dass Vorschläge der Bürger immer willkommen seien.

Zum gemeinsamen Kommunalunternehmen „Achental Tourismus“ wurde der Leiter Peter Linsenmann vorgestellt, der in Stichworten seine Vorstellungen, Ideen und Wünsche umriss. Sein Ziel ist es, die Einzigartigkeit und Bedeutung des  Achental-Tourismus darzustellen. Er meinte „wir sitzen auf einer Goldgrube“ und wünschte sich mehr Solidarität zwischen den Orten.

Zum Abschluss der Bürgerversammlung gratulierte der Bürgermeister  Matthias Gasteiger zu seinen zwei Siegen, Bayerischer Meister bei der behinderten Meisterschaft Ski nordisch und Vize-Europa Meister bei den Special Olympics in Lichtenstein. Er wünschte ihm noch viele erfolgreiche Wettkämpfe.

Verabschiedet in die Rente wurde nach fast drei Jahrzehnten der  Bauhofmitarbeiter Silvester Grünig, der „Vestei“. Josef Loferer lobte ihn als fleißigen Arbeiter, immer gut gelaunt, fast nie krank  und bekannt für seine originellen Beiträge. Loferer wünschte ihm viel Glück und  beste Gesundheit  für seinen neuen Lebensabschnitt.

Als neuer Mitarbeiter beim Bauhof wurde Maik Plokarz-Frauenstein vorgestellt.

 

Bei dem Punkt „Wünsche und Anträge“ meldeten sich einige Bürger zu Wort:

Jakob Wimmer fragte nach dem Ortseingangsschild „Bergsteigerdorf Sachrang“ und meinte, das das doch auch für Schleching passen würde. Aber der Bürgermeister winkte ab und meinte, das war ein PR-Gag und entsprach nicht den Vorschriften.

Julia Merkle fragte, ob eine Erweiterung des Kindergartens geplant ist, da ja die Geburtenzahlen steigen. Loferer versprach, dass immer die Schlechinger Kinder bei der Vergabe der Plätze Vorrang haben, es sei zurzeit keine Erweiterung geplant.

Richard Prasser sprach die eventuelle Abschaffung  in Bayern der Straßenausbaubeiträge an und wie sich das auf Schleching auswirke. Loferer wies auf den Unterschied zum Erschließungsbeitragsrecht hin, das weiter bestehen bleibe. Er versicherte, dass nach der angekündigten Begehung mehr Informationen bekannt gegeben werden können und mit den betroffenen  Eigentümern das Gespräch gesucht wird.

Irmgard Haumaier beklagte den Zustand auf dem neuen Friedhof durch die hohen Bäume, die viel Laub und Äste auf die Gräber fallen lassen. Loferer informierte, dass die Probleme im Gemeinderat bereits diskutiert werden und der Zustand verbessert werden soll.

Jakob Wimmer fragte nach dem Ausbau der B 307. Auch hier konnte Loferer berichten, dass das Thema in Arbeit ist, es wurde bereits mit Grundstückseigentümern geredet und demnächst werden Untersuchungen entlang der B 307 durchgeführt. Er versprach, dass wenn die Thematik konkreter wird, die Öffentlichkeit zu informieren.

Hannes Prasses beklagte den Zustand der Geigelsteinabfahrt, die immer mehr zuwächst und in diesem Winter gut frequentiert ist. Josef Loferer will das Problem im Frühsommer angehen.

Zum Ende bedankte sich Josef Loferer bei allen engagierten Bürgern, die sich weit mehr ins Gemeinschaftsleben einbringen als man erwarten kann – sowohl für gemeindliche Belange, in Vereinen und Verbänden sowie im Stillen in der Nachbarschaft und Daheim. Durch Sie ist ein lebendiges Gemeindeleben erst möglich. Auch für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und der Verwaltung sprach er seinen Dank aus. Für die Gemeinde will Josef Loferer auch 2020 wieder als Bürgermeister kandidieren.    wun

 

Foto Wunderlich

Peter Linsenmann am Pult und Bürgermeister Josef Loferer

Verabschiedung Silvester Grünig

 

Sybilla Wunderlich (wun), Maisbachweg 4, 83259 Schleching, Tel. 08649-9869273, Sybilla.Wunderlich@t-online.de

03. März 2018