Aufhebung Betretungsverbot Ortsteil Raiten/Schleching wegen Lawinengefahr

Schleching/Raiten – Die verschiedenen Einfahrten in den Ort Raiten sind weiter mit Polizeiposten besetzt und jeder Rückkehrer wird registriert. Die Raitener Barbara und Bertram Reichenbach nahmen die ganze Situation recht gelassen und haben in ihrem Haus keinen Schaden zu beklagen. Anders bei ihren Nachbarn Gabi und Bernd Humpl. Dort wurde die Terrassentür eingeschlagen, überall lagen die Scherben und wegen einer besonderen Sicherung konnte und kann man das Haus nicht betreten. Daraufhin wurde auch noch die Haustür –sehr unsachgemäß wie Gabi Humpl sich äußerte- aufgebrochen. Mit Hilfe weiterer Nachbarn versuchten sie nun in ihr Haus zu gelangen, denn einen Ersatzschlüssel für das neu eingebaute Schloss haben sie nicht erhalten. Gabi Humpl versteht diese Aktion nicht, denn sie sagte „wir sind zirka sieben Mal registriert worden, als wir den Ort verlassen haben, da hätte man ja einen Abgleich vornehmen können“. Aber die Polizei und die Einsatzkräfte lobte sie trotzdem, sie hätten sich sehr bemüht zu helfen, zum Beispiel bei der Medikamentenbeschaffung.

Ganz anders der Stimmungsbericht von Maria König auf ihrem Bauernhof, sie lobte den Einsatz der vielen Hilfskräfte, der Polizei und der Feuerwehr „es war der Wahnsinn“ meinte sie, beeindruckt von der großen Solidarität. Besonders wichtig war ihr auch, dass die Tiere des Hofes gut untergebracht werden konnten. Von vielen Stellen kam Hilfe für Übernachtungsmöglichkeiten und Futter für die Tiere. Sie fand, dass hier richtige Entscheidungen getroffen wurden und war dafür sehr dankbar. Besonders auch dafür, dass Bürgermeister Josef Loferer sich für den Einsatz der Evakuierung der Tiere aus den Ställen eingesetzt hatte. Maria König fand, materieller Schaden lässt sich beheben, aber Schaden an Leib und Leben nicht. Der gleichen Meinung war auch Monika Hell, die ebenfalls einen Bauernhof in Raiten betreibt. Nur Margot Mix im Nebenhaus,  Mutter von Maria König, sah man die Aufregung an und sie meinte, dass es sie nervlich schon arg mitgenommen hat „ich find keine Ruhe“ .

 

Die Ruhe ist auch trügerisch, denn wenn sich erneut Risse zeigen im oberen Drittel der Hochplatte zeigen, steht eine erneute Evakuierung an. In der Nähe von Raiten -außerhalb der Gefahrenzone- muss nun eine Fläche vom Schnee geräumt und eingezäunt werden, wo die Tiere dann Platz finden. wun

Foto Uwe Wunderlich

Maria König  in der Küche im Gespräch mit unserer Mitarbeiterin

 

die Ortseingänge sind mit Polizeikräften besetzt

 

auch von den Bewachungskräften geht der Blick immer wieder zur Hochplatte

 

Sybilla Wunderlich (wun), Maisbachweg 4, 83259 Schleching, Tel. 08649-9869273, Sybilla.Wunderlich@t-online.de

18. Januar 2019