Almabtrieb von der Dalsenalm

Schleching – Der Herbststurm kündigte die nahende Kälte an und für die Rinder der Dalsenalm wurde es Zeit ins Tal zurückzukehren. Fünf Monate verbrachten sie in der Freiheit der Berge. Die älteren Rinder auf der Hochalm Weidnau auf 1.300 Meter und die Kälber auf der vorderen Dalsenalm.

Die drei Familien vom Bichlhof, Huberhof und Feichtenhof in Raiten teilen sich die Arbeit mit den über 40 Tieren auf der Alm. Jeden Tag schaut einer nach dem Rechten, ob alle Rinder und Kälber da sind und ob genügend Wasser bereit steht. In diesem Sommer hat es genügend geregnet und das Wasser war kein Problem.

Die Familien waren jetzt am Ende des Sommers froh, dass alle Tiere gesund und unbeschadet die Almsaison überstanden haben und aufgekranzt den Weg ins Tal antreten konnten.

Schon seit Anfang September hat Margot Mix an dem Schmuck für die Hörner gearbeitet, bunte Krepp-Bänder, kleine Papierrosetten, große Aufstecker, Boschen und Kronen, frisches Grün und Latschenzweige, zum Schluss haben alle Frauen bei dem aufwändigen Schmuck geholfen. Die schon almerfahrenen Rinder trugen ihren Schmuck mit Stolz.

 

Bei grauem Himmel und Herbststurm machten sich die Treiber und das Vieh auf den rund zehn Kilometer langen Weg ins Tal. Schon von weitem konnte das Läuten der Kuhschellen in Mühlau gehört werden. Die Treiber hatten alle Hände voll zu tun, denn die Kälber waren sehr interessiert was rechts und links am Wegesrand zu sehen war und auch die älteren Rinder wollten von dem frischem Gras unterwegs fressen.

Empfangen wurde der Trupp am Wegesrand an der Mühlauer Brücke und in Raiten, wo sich die Schlechinger und ihre Gäste die schöne alte Tradition der farbenfroh geschmückten Rinder nicht entgehen lassen wollten. Den Anfang machten die Tiere von Sepp und Monika Hell vom Bichlhof, mit dem mit Latschen und Disteln geschmückten Kreuz und dem aufgestickten Wunsch „Behüt euch Gott“, gefolgt von den farbenfroh ausgestatteten Rindern von Matthias und Maria König vom Huberhof und zum Schluss trafen die bunt geschmückten Tiere vom Feichtenhof von Hubert und Marille Zaiser ein.

  1. den heimischen Stall müssen die Tiere noch nicht, denn im Tal warten die grünen Wiesen in und um Raiten auf die Rinder. wun

 

Foto Uwe und Sybilla Wunderlich

das Rind vom Bichlhof mit dem Kreuz

die Tiere vom Huberhof

die Tiere vom Feichtenhof mit ihren Treibern

 

Sybilla Wunderlich (wun), Maisbachweg 4, 83259 Schleching, Tel. 08649-9869273, Sybilla.Wunderlich@t-online.de

11. Oktober 2020