„30 Jahre Naturschutzgebiet Geigelstein“

Schleching/Sachrang –  „30 Jahre Naturschutzgebiet Geigelstein“ wird das ganze Jahr über ein überregionales Thema bleiben. Durch die versandten Pressemitteilungen der Vorsitzenden des  Achental Tourismus, Elisabeth Keihl und Herbert Reiter, Leiter der Tourist-Info Aschau ist der Bayerische Rundfunk auf das Thema  aufmerksam geworden und hat seinen Besuch beim Achental Tourismus angekündigt für Informationen und Recherche vor Ort.

 

Eingeladen wurde dazu der ehemalige Landtagspräsident Alois Glück, der sich vor kurzem mit mahnenden Worten zu dem Thema gemeldet hat (wir berichteten).

Beatrix Ziegler vom Bayerischen Rundfunk interviewte Glück und wollte seine Meinung zu der Entwicklung des Naturschutzgebietes wissen.

Glück erinnerte an die Umstände vor 30 Jahren, wo der Konflikt zwischen den Naturschützern und den Almbauern schwelte. Bei den Naturschützern bestand die Überzeugung, dass die Beweidung den Almen schaden und sie zerstören würde.  Zum Glück wurde damals für die Almbauern entschieden, denn wie man heute weiß, wären die Almen ohne Viehbewirtschaftung verbuscht, die heute so gute Biodiversität könnte nicht existieren. Mit der Bewirtschaftung ist die Artenvielfalt erhalten geblieben. Glück war froh, dass damals eine Versöhnung zwischen Naturschutz und Landwirtschaft geklappt hat.

Auf die Frage von Beatrix Ziegler wie Alois Glück die Lage heute sieht, wo das Problem eher beim Konflikt zwischen Tourismus und Naturschutz liegt,

 meinte Glück, dass die Besucher des Naturschutzgebietes Geigelstein Respekt vor der Natur haben sollten, damit sie erhalten werden kann und schlug vor, den Lernprozess  schon im Kindergarten zu beginnen und sah als weitere Alternative auch den Einsatz von einem Ranger, der die Aufgabe hätte, den Besuchern die notwendigen Verhaltensregeln nahe zu bringen.

Auf die Frage, was Alois Glücks persönlicher Wunsch für den Geigelstein wäre, kam die Antwort, dass die Menschen aufmerksam sind, auf den Wegen bleiben und sich nicht zerstörerisch gegen die Natur wenden. 

 

Die Recherche vom Bayerischen Rundfunk wurde im oberen Geigelsteingebiet fortgesetzt und die Stellungnahme von der Almbäuerin Lisi  Loferer eingeholt. Sie war der Meinung, dass Tourismus und Naturschutz nur Hand in Hand funktionieren kann. Almbauer Sepp Loferer fügte dazu ein, dass auch der gute Draht zur oberen und unteren Naturschutzbehörde hilfreich sei. Sie sprachen ebenfalls das Thema „Ranger“ als Aufklärer und Vermittler an.

Wieviel Tourismus sich jetzt schon im Wuhrsteingebiet abspielt, konnte das Team vom Bayerischen Rundfunk  an diesem Tag am Wochenende gut beobachten, Mountainbiker, Wanderer, Trailrunner waren unterwegs. Um die  die wilde Natur zu erhalten -das TV-Team war begeistert von dem gerade aufblühenden Enzian-  ist Rücksichtnahme und das Einhalten der Verhaltensregeln, wie „auf den Wegen bleiben, nicht neben den Steigen fahren, Hunde an die Leine nehmen und keinen Müll zurücklassen“ dringend  notwendig.

Sepp Loferer erzählte, dass er heilfroh sei, dass die Entscheidung vor 30 Jahren gegen den Skizirkus gefallen ist; denn gerade im Winter brauchen die Tiere im Geigelsteingebiet dringend ihre Ruhe, um überhaupt überleben zu können.

Der Schutz der Natur und der Tiere funktioniert auch wegen der guten Zusammenarbeit zwischen den beiden Tälern auf der Westseite des Geigelsteins  das Obere Priental mit dem Bergsteigerdorf Sachrang und auf der Ostseite das Achental mit dem Bergsteigerdorf Schleching.    wun

 

Foto Sybilla Wunderlich

Alois Glück vor der Kulisse des Geigelsteins

auf der Bank Alois Glück und Beatrix Ziegler beim Interview

Lisi Loferer auf der Wuhrsteinalm wird interviewt

Sybilla Wunderlich (wun), Maisbachweg 4, 83259 Schleching, Tel. 08649-9869273, Sybilla.Wunderlich@t-online.de

08. Mai 2021